E-Learning – was muss man dafür eigentlich können?

Um im Bereich E-Learning erfolgreich zu sein, Bedarf es einer speziellen Kombination von Fähigkeiten. Dazu kommt noch: E-Learning ist wahnsinnig vielfältig. Wir wollen in diesem Beitrag nicht tief in die Unterschiede zwischen den Arbeitsfeldern eingehen, sondern vielmehr die generell erforderlichen Kompetenzen im digitalen Lernen aufzeigen.

1. Hohe Nutzerorientierung

Das A&O beim digitalen Lernen ist die Orientierung an der Zielgruppe. Dies gilt übergreifend für jedes Arbeitsfeld, das man im E-Learning bedienen kann. Sie wollen ein Learning-Management-System einführen? Dafür müssen Sie wissen, wie die Nutzer*innen damit umgehen. Sie wollen einen Kurs erstellen? Sie müssen wissen, mit welchen Interaktionen Ihre Nutzer*innen zurecht kommen. Sie wollen ein Drehbuch schreiben? Sie müssen wissen, welche Sprache Ihre Nutzer*innen sprechen. Eine mangelnde Nutzerorientierung zeigt sich schnell in hohen Abbruchraten oder hohem Support-Bedarf.

2. Verschiedene Perspektiven einnehmen

Damit meinen wir vor allem: Sie müssen verstehen, dass Menschen nicht immer auf dem gleichen Stand sind. Weder beim Wissen, noch bei der Erfahrung im Umgang mit Technik. Das wäre natürlich der Idealfall, aber das ist leider nicht die Realität. Sie müssen Ihre eigene Perspektive verlassen können. Denn nur so können Sie mögliche Hindernisse für Ihre Nutzer*innen identifizieren. Auch dies gilt wieder für jeden denkbaren Arbeitsbereich im E-Learning. Wenn Sie nur von Ihrem eigenen Kenntnisstand ausgehen, kann es passieren, dass die Lernenden Ihre Texte inhaltlich nicht verstehen oder dass sie nicht intuitiv wissen, auf welche Schaltfläche sie klicken müssen.

3. Technikaffinität

Ganz ohne Technik kommt man im digitalen Lernen nie aus. Man muss immer wissen, wie ein Kurs am Ende ausgespielt werden könnte und welche technischen Möglichkeiten man hat, um einen guten Kurs zu gestalten. Wenn Sie z.B. nur die inhaltliche Konzeption eines Kurses übernehmen, ist es dennoch wichtig, zu wissen, welche Darstellungsformate technisch möglich sind. Nur so können beispielsweise gute Interaktionen gestaltet werden. Und auch bei der Betreuung eines Learning-Management-Systems ist eine gewisse Technikaffinität mehr als hilfreich. Ohne ein Grundverständnis entsteht oft viel unnötige Arbeit in der Nutzer- und Kursverwaltung.

4. Erfahrung mit Lernen und Didaktik

Auch dies ist ein Faktor, den man im E-Learning nicht umgehen kann. Dies gilt natürlich insbesondere für die Kursgestaltung und die inhaltliche Konzeption von Lerninhalten. Wer nicht versteht, welche Faktoren beim Lernen relevant sind, um beispielsweise die Motivation zu erhalten, der wird keine qualitativ guten Kurse produzieren können. Drehbücher erfordern ebenfalls ein gute Erfahrung darin, verschiedene Lerntypen anzusprechen (im wahrsten Sinne des Wortes). Eine gute technische Umsetzung ist also das eine, aber zu wissen, wie man Wissen richtig vermittelt und welche Formate sich gut für welche Inhalte eigenen, ist ein weiterer sehr wichtiger Faktor im E-Learning.

5. Flexibilität im Denken und Handeln

Gerade im E-Learning benötigt es oft die eine oder andere Feedbackschleife. Wer nicht offen für das Feedback der Nutzer*innen oder der SMEs (Subject Matter Experts – also Fachexpert*innen für den Inhalt) ist, kann schnell an Grenzen stoßen. In der Kursproduktion weiß der*die Autor*in oder Produzent*in in der Regel ganz genau, welcher Schalter wann gedrückt werden soll. Aber ist das für Nutzer*innen genau so intuitiv? Gute E-Learning Kurse leben davon, durch Feedback das tatsächliche Verhalten und Verständnis der Lernenden mit einzubeziehen. Daraus folgen häufig auch nachträgliche Anpassungen. Die Flexibilität, vom eigenen Weg abzuweichen und sich anzupassen, ist daher ebenfalls ein wichtiger Faktor für die Arbeit im Bereich des digitalen Lernens.


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